Nordwestschweizer Schwingfest 2005

Willkomm für die Schwinger-Familie

Nachträgliche Niederschrift in Baselbieter Mundart der Begrüßungsansprache anläßlich des Nordwestschweizer Schwingfestes in Oberwil am 12. Juni 2005

Nodäm die schöne Kläng vo de Alphörner verklunge si, isch's an mir als Gmeinipräsident Sie bi eus willkomme z'heisse. D Alphornblöser bitti um Verständnis für dr schwachi Applaus. Es het nüt mit Euchem Spiel z'tue es isch eifach an so-m-ene Stehapéro immer schwierig z'klatsche mit em Glas in dr Hand.

Begrüessig

Liebi Schwinger-Fründ,
ich heiß Euch härzlig willkomme z Oberwil im Leimendaal.
Es isch ä bsunderi Freud für mi als Gmeinipräsident d Spitze vom Kanton bei dörfe z'begrüesse. Do isch:

D Frau Landrotspräsidenti Daniela Schneebärger, i ha Dini Präsidente-Fyr vor fascht eme Joor z Thürne, in mynere Heimetgmein, no beschtens in Erinnerig und jetz isch es scho bald vorby. Ganz härzlig willkomme.

Nit weniger härzlig begrüess i dr Herr Regierigspräsident Adrian Ballmer, wo nit numme das Schwingfescht bsuecht, är goht ganz bsunders gärn an Schwingfeschter.

Obwohl's zur Tradition vo dä Nordwestschwyzerische ghört, daß der OK-Präsident vom vorhärige Schwingfescht, dasmol nämlig Wolfwil SO, d Fahne an neue Feschtort bringt, isch es bsunderi Ehr dörfe dr Solothurner Ständerot Rolf Büttiker bi Eus dörfe z'begrüesse.

Wo-n-e Solothurner Ständerot isch, cha dr Baselbieter nit fehle. Hans Fünfschilling ganz härzlig willkomme bi eus.

Und wenn Ständeröt ä-n-Aaloss so wichtig finde, isch er au wichtig für d Mitglieder vo dr Grosse Chammere. I begrüess die Heere Nationalröt Caspar Baader, Claude Janiak, Walter Jermann und Christian Miesch.

Stellverträtend für alli andere Mitglieder vom Landrot und vo Gmeinröt begrüess ich eine, dr Hanspeter Ryser. Das git mir nämlig Glägeheit ihm als OK-Präsident aber au allne sine Hälferinne und Hälfer dr Dank abzstatte für die grossi Arbet, wo si für das Fescht gleischtet hei.

An dr Spitze vo allne Verbandsdelegatione und stellverträtend für die alli heiss-i dr Präsident vom Nordwestschwyzerische Schwingverband, dr Daniel Dreier, bi eus z Oberwil willkomme.

Si wärde mr's nochseh, wenn i Sie alli nyt namentlig begrüess, suscht verpasse mr nämlig no dr Schlussgang.

Doch de Verträterinne und de Verträter vo einere Gruppe entbiete ganz bsunders mi Gruess; d Sponsore. Denn ohni die goht's nit. Und für mi isch es immer erstuunlig, dass d Schwinger trotz dr restriktive Haltig bezüglich Wärbig im Schwingsport, uf so gueti Sponsore dörfe zelle.

Gedangge zum Fescht-Ort

I ha Sie alli ganz dütlig im Leimedaal willkomme gheisse. Und das het si Grund. Syt 45 Joor, syt 1960 z Binnige, isch s Nordwestschwyzerische nümme im Leimedaal gsy. Und mit Oberwil chunnt s zum erschte Mool in die heimligi Metropole vom Leimedaal. I weiss, dass d Binniger das nit gärn ghöre, aber s git zwee Gründ drfür. Erschtens: es isch eso; und zweutens: es stoht eso im Entwurf zum kantonale Richtplan - denn muess es jo stimme!

Eusi Solothurner Fründe si au scho fascht wieder dehai, denn dr hinderi Teil vom Daal ghört zum Kanton Solothurn und drzwüsche git's no ä Stück Elsass. Au mir, Oberwil, si ä Gränzgmein zu Frankrych.

Und mit-e-mene Blick zrugg uf s letschte Wuchenändi: In däm Daal findet Schengen/Dublin all Daag statt - und das syt viele Joore.

Mr hei Freud, dass dr Schwingklub Oberwil zämme mit dä Binniger Kamerade das Nordwestschwyzerische duurefüehrt. Au wenn mr statistisch bald e Stadt sy
- hei mr viel ländligi Aspäkt
- do drzue ghört dr Schwingklub
- do drzue ghört dr Jodlerklub
- do drzue ghört die alti Bousubstanz
- do drzue ghört d Tatsach, dass es bi eus immer no zäh landwirtschaftligi Vollerwärbsbetrieb, ei Näbeerwärbsbetrieb, Rytbetrieb und Produktionsgärtnereie git. Das glaube mir vill Oberbaselbieter amme nit, aber s'isch eso.

Oberwil het aber au ä stedtischi Komponänte. Die, wo mit dr BLT aagreist si, hei s dütlig gseh.

Mir finde bi eus grad das bsunders läbenswärt:
- beides chönne z'ha: Stadt und Dorf
- beides chönne z'nutze: Urbanitet und Ländligkeit
- beides z verbinde zumme eigene Ganze.

Zum Schwinge

Worum finde in so-n-ere Agglomerations-Gmein s Schwinge sovill Ufmerksamkeit?
Au jedes Joor im Septämber am Predigerhofschwinget?
Für my isch d Antwort nit bi Noschtalgie und Tradition. Das sy sicher au Komponänte. Aber i dänk, dass es dr Sport sälber isch:
- Sport ohni riesigi Materialschlachte
- Sport, wo au dr Laie begryfft. I weiss scho, dass d Expärte amme d'Ydeilige nit begriffe, aber das isch je ebe für d Expärte eso, die müen jo au öppis bsunders ha.
- vor allem aber Sport, wo-me miterläbt, dass mentali und körperligi Chraft im richtige Moment zämmepasse müesse.

Und denn cha-me immer wieder Bilder gseh vo Schwung und eigener Schönheit.

Das wünsch ich jetzt Euch alle: no villi Gäng, wo mr dörfe
- Wettkampf-Geischt
- Chraft
- Schwung
- und Schönheit miterläbe.

Rudolf Mohler, Gemeindepräsident
19.06.2005